Wie du dich mental auf die Geburt vorbereiten kannst
Die „Werkzeugkiste“ füllen
Dein Gefrierfach ist gut gefüllt mit Convenience-Food. Windeln und Strampler sind ordentlich gestapelt und warten darauf, gebraucht zu werden. Deine Küchenschränke sind sauber und aufgeräumt, und du hast den für die absehbare Zukunft letzten Film in einem richtigen Kino gesehen. Du bist bereit, all deine Energie darauf zu verwenden, dich um dieses kleine Bündel Milchduft und Babyspeck zu kümmern.
„Nestbau“ ist ein bekanntes Phänomen bei schwangeren Frauen – jede Mutter weiss, dass es sich lohnt, gut vorbereitet zu sein. Aber wie viel Aufmerksamkeit bekommt dabei die Geburt an sich? Ich meine nicht den gepackten Koffer fürs Krankenhaus. Ich rede von mentaler Vorbereitung auf ein Ereignis, das dich körperlich und mental auf eine Art und Weise herausfordern wird, die du noch nicht kennst. Und vielleicht ist ja gerade das der Grund dafür, dass so viele Frauen schlecht vorbereitet sind – wie sollen wir denn etwas planen, das wir gar nicht wirklich verstehen? Aber diese Vorbereitung zu vernachlässigen, ist ein grosser Fehler. Wenn wir ein Rennen laufen wollen – wir bereiten uns vor. Wenn wir eine Prüfung schreiben müssen – wir bereiten uns vor. Wir bereiten uns sogar auf so etwas Einfaches wie eine Verabredung vor.
Weshalb erwarten wir dann, fähig zu sein, eine der grössten Herausforderungen unseres Lebens zu meistern, ohne dafür die Grundlagen zu schaffen? Die Grundlagen, die uns Kraft geben, wenn wir sie am meisten brauchen?
„Beim Gebären werden nicht nur Babys gemacht. Gebären macht Mütter – starke, kompetente, fähige Mütter mit Selbstvertrauen, die ihre innere Kraft kennen.“
Obwohl niemand voraussagen kann, wie deine Geburt ablaufen wird, kannst du eine Menge tun, um sicherzustellen, dass du mental gut vorbereitet bist und weisst, wie du fokussiert und bewusst gebären kannst, wenn es dann so weit ist. Hier findest du einige Tipps, wie du dich mental gut auf ein wunderbares Geburtserlebnis vorbereiten kannst.
Sag Nein zu Negativem.
Lies keine Horrorgeschichten von Geburten, und lass dir von niemandem solche erzählen. Es ist einfach, im Negativen zu verharren – in unserer Kultur ist es manchmal sogar schwierig, solchen Geschichten und Bildern auszuweichen. Aber vergiss nicht, dass die meisten Geburten gut ausgehen. Versuch, dir eine positive Geburtserfahrung für dich vorzustellen. An was für eine Art Geburt denkst du? Schreib es auf.
Lies Geburtsgeschichten, die dich inspirieren.
Es ist inspirierend und gibt Kraft, über all die vielen verschiedenen Wege zu lesen, wie Frauen erfolgreich und glücklich geboren haben. Einige wunderschöne und motivierende Geburtsberichte findest du hier auf meiner Seite.
Und hier noch ein Buchtipp: „Die selbstbestimmte Geburt“ von Ina May Gaskin. Sie ist eine der bekanntesten und meist geachteten Hebammen Nordamerikas. (Die zweite Hälfte des Buchs enthält sehr viele Hinweise für all diejenigen, die eine Geburt ohne Medikamente planen.)
Fülle deine „Werkzeugkiste“.
Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs. Lerne verschiedene Entspannungs-, Visualisierungs- und Atemtechniken kennen. Übe positive Leitsätze und Meditation. Informiere dich über verschiedene Geburtspositionen und -strategien, und trau dich, dir vorzustellen, dass Gebären eine angenehme, freudvolle und für manche sogar schmerzfreie Erfahrung sein kann. Vergiss, was die Gesellschaft lehrt, und mobilisiere die Kraft, die in deinem Körper liegt. Nicht für alle Frauen funktionieren dieselben Techniken, aber je mehr Werkzeuge du in deiner „Werkzeugkiste“ hast, auf umso mehr Ressourcen kannst du zurückgreifen, wenn es so weit ist, und umso mehr Selbstvertrauen wirst du haben. Vertrau auf deinen Instinkt – welches Werkzeug, welche Technik du wählst, ist nicht so wichtig wie dein Bezug zu ihnen und deine Gefühle darüber, wie sie für dich wirken können.
Vertrau dir.
Vertrau deinem Körper. Frauen sind gemacht, um Kinder zu bekommen. Bleib mit deinen Gedanken in der Gegenwart und denk daran, dass jeder Atemzug eine neue Chance ist, dich noch tiefer zu entspannen und dem Prozess hinzugeben. Staune darüber, wie unglaublich die Natur ist, und finde darin Kraft.